Retrospektive |
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Die Bezeichnung "Hagohische Malerei" ist abgeleitet vom Künstlernamen Hagenlochers - nämlich von Hagoh -, der auf seinen 1326 erstmals urkundlich erwähnten Vorfahren zurückgeht.
Mit der Technik der Hagohischen Malerei lassen sich Effekte erzielen, die anders nicht erreichbar sind.
Das Verfahren läßt sich folgendermaßen beschreiben:
Als Bildträger ist ein fester Untergrund zu wählen; am besten eignet sich Sperrholz. Die Stärke der Platte sollte je nach Größe der Arbeit zwischen 4 bis 6 mm liegen.
Das rohe Sperrholz muß beidseitig mit Leinölfirnis eingelassen werden und zwar mit einer mit einem viertel Terpentin verdünnten Lösung. Trockenmittel (Sikkativ) dürfen keine zugesetzt werden, weil die Elastizität des Untergrundes erhalten bleiben muß und andefalls sich Risse bilden könnten.
Die Trockenzeit für diesen ersten Arbeitsgang beträgt etwa zwei Tage.
Danach wird die zu bemalende Seite zweimal mit einer weißen halbfetten Lösung gestrichen.
Die erneut erforderliche Trockenzeit ist unbedingt einzuhalten. Je nach Witterungseinflüssen beträgt die zweite Trockenzeit zehn bis zwanzig Tage.
Bevor mit dem eigentlichen Malen begonnen wird, ist es notwendig, eine klare Konzeption des Bildes entworfen zu haben, da bei einem zu empfehlenden pastosen Farbauftrag die Arbeiten des Malers sowie alle folgenden innerhalb eines Tages abgeschlossen sein müssen.
Es schließt sich die dritte Trockenzeit an, die je nach den äußeren Bedingungen vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen kann.
Erst im Anschluß daran wird ein weiterer Farbauftrag möglich. Insgesamt können vier bis sechs weitere Malschichten aufgebracht werden.
Nach Durchtrocknung der Farben der fertiggestellten Arbeit und nach etwa notwendig werdenden Schab- und Schleifarbeiten wird das Bild mit Wasser abgewaschen und bedarf einer letzten Trockenzeit.
Schließlich wird die Arbeit mit Glanz- oder Mattfirnis zweimal eingelassen, damit die aufgemalte Farbe wieder in ihrer suspensialen Urbindung entsteht.
Mit der Hagohischen Malerei bekommt die Malerei eine besondere und suggestive Leuchtkraft sowie eine Farbtiefenwirkung von hoher Eigenart.
Die nachfolgenden Abbildungen der Werke "Die Träume der Heimat", "Das Paar" und "Landschaft" veranschaulichen dies auf eindrucksvolle Weise.
Die kleine Landschaft des Werkes "Die Träume der Heimat" ist ein augezeichnetes Beispiel dafür, daß eine Technik - hier die "Hagohische Malerei" - kein Selbstzweck ist, sondern das Transportmittel für eine Bildidee.
Zuerst ist das Bild eine Sammlung von Farbkompartimenten und feinen Farbübertragungen. Dann werden schwarze Konturen in einem zeichnerischen Gestus eingebracht. So entstehen ein Himmel, Berge, Häuser, Bäume und ein Fluß. Dies alles scheint in einem schwebend transparenten Zustand geraten zu sein und hat - wenn man die Arbeit dreht und wendet - auch Vertiefungen und Rillen, die höchst lebendig sind und die Arbeit als etwas natürlich Gewachsenes ausweisen.
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