Kunstmaler
   
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  Die Repro-Malerei
 

Der Begriff "Repro-Malerei" bezeichnet eine Arbeitstechnik, bei der die Vorlage gespiegelt und dennoch in der Weise auf den Bildträger gebracht wird, da? sie authentisch wiedergegeben werden kann. Die Anwednung dieser Technik erfordert vom Künstler ein großes zeichnerischen Können und eine genaue Vorstellung vom fertigen Bild, damit das Exponat dem Modell sehr nahe kommt.

Das Verfahren läßt sich folgendermaßen beschreiben:

Bei der Auswahl des Bildträgers ist darauf zu achten, daß der Untergrund saugfähig sein muß. Die Oberfläche darf in ihrer herkömmlichen Beschaffenheit weder verändert noch verletzt werden durch Radieren, Schaben, Schleifen oder ähnlichem. Die Anwendungsmöglichkeiten umfassen Papier, Holz und Putz.

Zur Vorbereitung der künstlerischen Gestaltung ist es für Ungeübte ratsam, eine Pause anzufertigen. Der erfahrene Künstler kann dagegen den Entwurf direkt mit Kohle, Blei- oder Farbstift auf den Untergrund zeichnen.

Nachdem die Zeichnung auf den Untergrund aufgebracht worden ist, kann mit dem Malmittel begonnen werden. Das Malmittel besteht aus Leinölfirnis ohne jeglicher Zusätze. Beim ersten Malvorgang ist die Vorstellung des Künstlers vom fertigen Bild, wie es werden soll, ganz entscheidend. Er muß bereits vor dem ersten Pinselstrich die Anordnung von hell und dunkel in seine Vorstellung völlig aufgenommen haben. Je nach Wunsch oder zu erzielender Wirkung sind nur die Licht- oder die Schattenstellen zu übermalen. Um ein Ausfließender Konturen zu vermeiden, muß der Leinölfirnis dünn uafgetragen werden.

Die anschließende erste Trockenzeit beträgt zwei bis drei Tage.

Für den zweiten Malvorgang ist eine Leinölfirnis-Lasur zu erstellen. Sie muß enthalten Leinölfirnis mit 10 bsi 15 % Terpentinöl unter Zugabe einer Ölfarbe, im Farbton nach freier Wahl. Auf die Stellen, die beim ersten Malvorgang übermalt wurden, ist im folgenden Arbeitsschritt die Farblasur aufzutragen. Der Hintergrund kann jetzt erstmals mit derselben Farblasur bemalt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, für den Hintergrund eine andere Farblasur zu wählen oder ihn frei zu lassen. Damit ist das Bild fertiggestellt.

Die zweite Trockenzeit beträgt erneut zwei bis drei Tage.

Ein Schutzüberzug ist nicht erforderlich und nicht empfehlenswert.

Die Fotografie war kaum erfunden, da wurde sie schon von Künstlern (vergleiche G. Courbet, das Atelier, 1854) genutzt. Der Reiz, mit der Authentizität des neuen Mediums zu spielen, war groß und hat sich rasch  -  denken wir an Foto-Collagen - und auf breiter Ebene durchgesetzt.

Hagenlocher ging es in seiner Repro-Malerei um eine Versöhnung zwischen jener technischen Authentizität sowie seiner Kunst und Gestaltungkraft. In unserem Bildbeispiel übernimmt er eine Darstellung Professor Kochs auf seine Bildfläche und überführt sie in eine intensive und bedeutungsvolle Farbgestaltung. Auf diese Weise entsteht ein interpretatives Porträt von ganz eigener Austrahlung.



 
 
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